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Die internationale Ernährungssicherheit stand im Berichtsjahr weiter im Zeichen mehrerer Krisen. Neben den anhaltenden Auswirkungen der Covid-19 Pandemie beeinflussten unter anderem die Folgen des Kriegs in der Ukraine und der Klimawandel die Ernährungssysteme. In einzelnen Weltregionen haben diese sich überlagernden Krisen zum Teil schwere Konsequenzen. Die Unsicherheit ist weiter gestiegen. Immer mehr Menschen leiden Hunger und können sich keine ausgewogene Ernährung leisten.

Auch die Auswirkungen auf die Land- und Ernährungswirtschaft sind gross. Die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit in Krisenzeiten zeigt sich einmal mehr. Dies betrifft insbesondere auch die Stärkung der Resilienz und der Nachhaltigkeit in Land- und Ernährungswirtschaft. Als stark von Importen abhängiges Land ist es im Interesse der Schweiz, die Widerstandsfähigkeit der Ernährungssysteme weltweit zu verbessern. Konflikte, der Klimawandel, der Bodenverlust, die Wasserknappheit oder die Zerstörung der Biodiversität stellen die Land- und Ernährungswirtschaft weltweit vor grosse Herausforderungen.

Entsprechend setzte die Schweiz ihr internationales Engagement fort, sei es im Rahmen der UNO, der FAO und der OECD oder in Foren, die sich mit der Entwicklung multilateraler, bilateraler und regionaler Handelsregeln befassen.

Im Rahmen der UNO hat sich die Schweiz stark für die Entwicklung der Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) engagiert. Sie beteiligte sich aktiv an den Vorbereitungsarbeiten zur ersten Bilanzkonferenz des UN-Gipfel über Ernährungssysteme. Im Folgeprozess engagierte sich die Schweiz unter anderem in einer Koalition für Agrarökologie, in deren Steuerungsausschuss sie die Region Europa vertritt. Zudem vertrat das BLW die Schweiz an der FAO-Konferenz.

Die Schweiz hat sich zudem in verschiedenen Foren für die Transformation hin zu nachhaltigen Ernährungssystemen eingesetzt, unter anderem im Rahmen des One Planet (10YFP) Sustainable Food Systems (SFS) Programme, der Verhandlungen zu den Politikempfehlungen und Richtlinien des Welternährungsausschusses (Committee on World Food Security) sowie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Letztere organisierte ein Agrarministertreffen, das in einer Ministererklärung mündete, welche die Arbeiten dieser Organisation für die kommenden fünf bis sieben Jahre prägen wird. Danach sollen Lebensmittel nicht nur gesund für den Einzelnen sein, sondern auch nachhaltig produziert, nachhaltig konsumiert werden und nutritiv sinnvoll sein.

Themen wie Resilienz und Krisenmanagement waren auch in den Handelsbeziehungen relevant. Die Schweiz koordiniert seit mehreren Jahren eine Verhandlungsgruppe, die zum Ziel hat, die Interessen von Netto-Agrarimporteuren in den WTO-Verhandlungen einzubringen. Diese Bestrebungen haben sich im Vorfeld der 13. WTO-Ministerkonferenz und der damit einhergehenden Verhandlungen weiter intensiviert. Parallel dazu begleitet die Schweiz die Umsetzung von bereits verabschiedeten Beschlüssen im Kontext der Ernährungssicherheit mit, um diese wichtigen Arbeiten mitgestalten zu können. Wichtig ist insbesondere ein Verweis auf die Bedeutung einer nachhaltigen Landwirtschaft sowie von globalen nachhaltigen Ernährungssystemen. Darüber hinaus unterstrichen die WTO-Mitglieder die Bedeutung der Einhaltung bestehender Handelsregeln sowie der Verpflichtungen zur Transparenz für das Funktionieren der internationalen Märkte. Die anhaltenden Krisen haben bestätigt, dass für die Schweiz klare Handelsregeln, die es ermöglichen, eventuellen Einschränkungen durch ihre Handelspartner vorzugreifen, absolut dringlich sind. Die WTO-Mitgliedschaft, aber auch die guten Beziehungen zur EU und zu den präferenziellen Handelspartnern haben wesentlich dazu beigetragen, dass die Versorgung der Bevölkerung und der Nahrungsmittelindustrie während der Krise ohne Engpässe sichergestellt werden konnte.

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