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Ressourceneffizienzbeiträge unterstützen den effizienten Einsatz von Produktionsmitteln. Sie fördern die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen. Dazu gehört der Boden, aber auch das Wasser. Im 2022 richtete der Bund Beiträge von rund 33 Millionen Franken aus. Die Hälfte davon diente der Förderung bodenschonender Anbauverfahren. Ähnlich wichtig waren Massnahmen zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln.
 

Die Ressourceneffizienzbeiträge (REB) wurden mit der Agrarpolitik 2014–2017 eingeführt. Anfangs stieg die Beteiligung bei allen Programmen rasch an und plafonierte sich mit den Jahren. Die seit 2014 ausgerichteten REB für emissionsmindernde Ausbringverfahren («Schleppschlauch») liefen Ende 2021 aus. Ab 2024 werden emissionsmindernde Ausbringverfahren als Pflicht in den Ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) aufgenommen. 

Die REB für schonende Bodenbearbeitung und für präzise Applikationstechniken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) bestehen ebenfalls seit 2014. Letztere wurden 2017 verstärkt mit einem weiteren REB für die Ausrüstung von Spritzen mit einem Spülsystem mit separatem Spülwasserkreislauf zur Reinigung von Geräten für das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln («Spritzeninnenreinigung»). Dieser REB wurde 2022 zum letzten Mal ausgerichtet, ab 2023 wird die Massnahme zum Bestandteil des ÖLN. 

Der REB für die stickstoffreduzierte Phasenfütterung von Schweinen und der REB für die Reduktion des PSM-Einsatzes in Obstanlagen, im Rebbau und im Zuckerrübenanbau wurden  2018 eingeführt.

Zwei REB werden nach 2022 weitergeführt: Der REB für den Einsatz von präzisen Applikationstechniken (bis Ende 2024) und der REB für die stickstoffreduzierte Phasenfütterung von Schweinen (bis Ende 2026).

Der REB Schonende Bodenbearbeitung und der REB zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln in verschiedenen Kulturen wurden im Rahmen der Pa.Iv. 19.475 auf Ende 2022 aufgehoben und in neue Produktionssystembeiträge überführt. Diese treten ab 2023 in Kraft. Die folgende Grafik fasst diese Veränderungen zusammen:
 

ab23_politik_direktzahlungen_grafik_anderungen_bei_den_reb_ab_2022_d.png


Die folgenden Grafiken zeigen die Entwicklung der Teilnahmen und der jährlichen Beiträge bei den im 2022 noch ausgerichteten REB seit ihrer Einführung. Die Daten zur Förderung der Spritzeninnenreinigung sind in der präzisen Applikationstechnik enthalten. Typisch ist eine anfängliche starke Zunahme gefolgt von einer Stabilisierung der Teilnahme.
 

ab23_politik_direktzahlungen_graphik_entwicklung_schonende_bodenbearbeitung_2014_bis_2022_d.png
ab23_politik_direktzahlungen_graphik_entwicklung_prazise_applikationstechnik_2014_bis_2022_d.png
ab23_politik_direktzahlungen_graphik_entwicklung_reduktion_pflanzenschutzmittel_2018_bis_2022_d.png
ab23_politik_direktzahlungen_graphik_entwicklung_phasenfutterung_schweine_2018_bis_2022_d.png

Quelle: BLW

Im 2022 wurden die folgenden REB ausgerichtet:

  • Schonende Bodenbearbeitung

  • Einsatz präziser Applikationstechniken

  • Spritzeninnenreinigung

  • Reduktion von Pflanzenschutzmitteln in verschiedenen Kulturen

  • Phasenfütterung in der Schweinehaltung 

Folgende Tabelle gibt den gesamtschweizerischen Überblick nach Anzahl teilnehmender Betriebe, Flächen sowie Beiträgen pro Kanton und pro Zone.
 


Die Förderung belief sich auf insgesamt rund 33 Millionen Franken. Dieser Betrag liegt tiefer als 2021, weil die Förderung emissionsmindernder Ausbringverfahren («Schleppschlauch») Ende 2021 endete. Generell zeigt sich bei den Beteiligungen eine ähnliche Situation wie in den Vorjahren, mit einer Ausnahme: beim Programm „präzise Applikationstechnik“ hat sich im Vergleich zu 2021 die Teilnahme mehr als verdoppelt (3 000 Betriebe). Die schonende Bodenbearbeitung hat den grössten Anteil (Förderung mit rund 17 Mio. Franken), gefolgt von den Massnahmen zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln (rund 13 Mio. Franken). Rund drei Millionen Franken wurden zur Förderung der Phasenfütterung von Schweinen eingesetzt.

Schonende Bodenbearbeitung

Ressourceneffizienzbeiträge 2022 für die schonende Bodenbearbeitung

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
BetriebeAnzahl7 4922 35222310 067
Gesamtflächeha73 75811 47176885 997
Direktsaatha6 7332 5923649 689
davon mit Herbizidverzichtha1 287 4601281 875
Streifensaatha8 2392 1138310 435
davon mit Herbizidverzichtha218503271
Mulchsaatha58 7866 76632165 873
davon mit Herbizidverzichtha9 2381 52712310 888
Fläche pro Betriebha 9,84 4,883,448,54
Beitrag pro BetriebFr.1 9081 0609251 688
Total Beiträge1000 Fr.14 2982 49320616 997

Quelle: BLW


Bei diesem Programm nahm die Anzahl Betriebe und die Gesamtfläche in allen Regionen gegenüber dem Vorjahr leicht zu. Die Mulchsaat ohne Herbizidverzicht war auch im 2022 die bedeutendste Einzelmassnahme.

Einsatz von präziser Applikationstechnik

Ressourceneffizienzbeiträge 2022 für den Einsatz von präziser Applikationstechnik und für die Ausrüstung von Spritzen mit einem Spülsystem mit separatem Spülkreislauf zur Reinigung von Geräten für das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln (Spritzeninnenreinigung), einmalige Beiträge

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
BetriebeAnzahl2 500 526 713 097
Unterblattspritztechnik
Anzahl SpritzbalkenAnzahl4 4
BeitragFr.10 714 10 714
Driftreduzierende Spritzgeräte
Anzahl SpritzgeräteAnzahl1692437200
BeitragFr.867 19085 79222 038975 020
Spritzeninnenreinigung
AnzahlAnzahl2 327502642 893
BeitragFr.3 799 000761 18597 4654 657 651
Beitrag pro BetriebFr.1 8711 6101 6833 481
Total Beiträge1000 Fr.4 6778471205 643

Quelle: BLW

Die Anzahl stieg in diesem Programm von 1 263 Betrieben im 2021 auf 3097 im 2022. Der Einsatz driftreduzierender Spritzgeräte wurde mit einem Betrag von rund einer Million Franken gefördert. Weil die Förderung der Spritzeninnenreinigung im 2022 zum letzten Mal erfolgte, wurden im Vergleich zum 2021 (1 175 Spritzgeräte) eine deutlich höhere Zahl (2 893 Spritzgeräte) mit einem solchen System ausgerüstet. Dieser Beitragstyp machte den weitaus grössten Anteil aus (rund 80%).

Beiträge für die stickstoffreduzierte Phasenfütterung von Schweinen

Ressourceneffizienzbeiträge 2022 für die Zwei-Phasenfütterung von Schweinen

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
BetriebeAnzahl1 028 782 2702 080
GVEAnzahl59 75328 4586 02594 236
GVE pro BetriebAnzahl583622117
Beitrag pro BetriebFr.2 0341 274 7814 098
Total Beiträge1000 Fr.2 0919962113 298

Quelle: BLW


Das Fördervolumen und die Verteilung auf die Regionen präsentieren sich bei diesem Programm fast gleich wie im Vorjahr.

Beiträge für die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln im Obstbau, im Rebbau und im Zuckerrübenanbau sowie Beitrag für die Reduktion von Herbiziden auf der offenen Ackerfläche

Ressourceneffizienzbeiträge 2022 für die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln

EinheitTalregionHügelregionBergregionTotal
BetriebeAnzahl2 976 7201723 868
Fläche Total, davonha21 0022 915 53524 452
Obstanlage Liste Fungizideha 202 19 41 262
Obstanlage Herbizid zw. den Reihenha 167 26 9 202
Obstanlage Totalverzicht Herbizideha226 23 68 317
Rebfläche Herbizid zw. den Reihenha 844 168 86 1 098
Rebfläche Totalverzicht Herbizideha 959 197371 193
Rebfläche Fungizid mit 1.5 kg Kupferha1 417 2631431 823
Rebfläche Fungizide ohne Kupferha 81 88 23 192
Zuckerrüben Mech. Unkrautbekämpfungha3 571 70 3 641
Zuckerrüben Totalverzicht
Herbizide
ha 26 26
Zuckerrüben Verzicht
Fungizide u. Insektizide
ha3 419 93 43 516
Herbizidreduktion auf der offenen 10 0911 96812212 181
Fläche pro Betriebha 7 4 3 6
Beitrag pro BetriebFr.1 9841 107 9201 773
Total Beiträge1000 Fr.5 9047971586 859

Quelle: BLW


Die Gesamtfläche mit reduzierter Anwendung von Pflanzenschutzmitteln- stieg 2022 erneut, und zwar gegenüber dem Vorjahr um rund 2 500 ha auf 24 452 ha. Rund die Hälfte dieser Fläche stammt aus dem Programm Herbizidreduktion auf der offenen Ackerfläche (12 181 ha).

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