Gesamtrechnung
Die Schweizer Landwirtschaft dürfte 2025 eine Bruttowertschöpfung von 5 Milliarden Franken generieren, was einer Zunahme von 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Produktionswert steigt dank guter Ernten und insgesamt günstiger Absatzbedingungen für die tierische Produktion um 4,1 Prozent, während die Produktionskosten stagnieren.
Gemäss ersten Schätzungen geht das Bundesamt für Statistik davon aus, dass sich die Gesamtproduktion der Schweizer Landwirtschaft im Jahr 2025 auf 12,5 Milliarden Franken belaufen wird, was einer Zunahme von 4,1 Prozent gegenüber 2024 entspricht. Die Ausgaben für Vorleistungen (Futtermittel, Energie, Dünger, Unterhalt und Reparaturen usw.) betragen 7,5 Milliarden Franken und sind damit 0,8% höher als im Vorjahr.
Die Bruttowertschöpfung, die sich aus der Differenz zwischen dem Produktionswert und den Vorleistungen ergibt, erreicht 5 Milliarden Franken und somit 9,6 Prozent mehr als 2024. Preisbereinigt entspricht dies einem Anstieg von 7,8 Prozent. Bei einem geschätzten Rückgang des Arbeitsvolumens um 0,8 Prozent nimmt die Arbeitsproduktivität gegenüber 2024 um 8,6 Prozent zu und liegt damit 41 Prozent über dem Niveau des Jahres 2000.

Praktisch durchweg gute Ernten
Der Produktionswert des Pflanzenbaus steigt 2025 gegenüber 2024 voraussichtlich um 8,3 Prozent auf 4,4 Milliarden Franken. Die Hitzewellen im Juni und August wurden von einem eher kühlen und niederschlagsreichen Juli unterbrochen, was insgesamt günstige Bedingungen für die Feldarbeit von der Saat bis zur Ernte schaffte. Dennoch ist die starke Zunahme des Pflanzenbaus 2025 zu zwei Dritteln auf die schlechten Getreide- und Traubenernten des Vorjahres zurückzuführen.
Die geschätzte Getreideproduktion steigt im Vergleich zur dürftigen Ernte des Jahres 2024 um 47,4 Prozent an. Gemäss ersten Schätzungen erreicht der durchschnittliche Ertrag pro Hektare damit erneut das Niveau von 2017–2020. Die Getreidefläche, die mehrere Jahre in Folge geschrumpft ist, nimmt gegenüber dem Vorjahr ebenfalls zu. Auch der Weinbau verzeichnet wieder eine gute Lese und erholt sich vom Jahr 2024, einem der ertragsschwächsten seit 50 Jahren. Der Produktionswert von Trauben und Wein steigt trotz Nachfragerückgang 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 14,5 Prozent an. Auch für die meisten anderen Kulturen herrschten günstige Wetterbedingungen: Insbesondere steigt der Produktionswert der Handelsgewächse (+11,8%) – vor allem von Zuckerrüben und Ölpflanzen – sowie von Kartoffeln (+10,5%), Gemüse (+6,8%) und Futterpflanzen (+5,9%).
Steigender Preis für Rindvieh
Die tierische Produktion liegt 2025 mit geschätzten 6,2 Milliarden Franken 2,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Wert der Rindviehproduktion steigt gegenüber 2024 um 4,7 Prozent auf 1,6 Milliarden Franken. Gleichzeitig ist der Preis für Grossvieh und Kälber 2025 gestiegen, da die Nachfrage das Angebot an Schlachtvieh übertraf. Der Wert der Schweineproduktion hält sich mit 0,9 Milliarden Franken auf dem Vorjahresniveau (–0,2%).
Der durchschnittliche Milchpreis fällt um 1,3 Prozent höher aus als 2024 und auch die Produktionsmenge nimmt leicht zu (+0,5%). Der Produktionswert von Milch wächst dadurch auf 2,8 Milliarden Franken an (+1,7%).
Staatsbeiträge als wichtiger Einkommensbestandteil in der Landwirtschaft
Seit mehr als zwei Jahrzehnten werden mit den an die Landwirtschaftsbetriebe ausbezahlten Staatsbeiträgen Leistungen von allgemeinem Interesse vergütet. Nach ersten Schätzungen werden 2025 etwa so viele Staatsbeiträge ausbezahlt wie 2024 (+0,1%). Mit 3 Milliarden Franken machen diese Beiträge rund 19 Prozent der Gesamtressourcen der Schweizer Landwirtschaft aus und bilden damit einen wichtigen Bestandteil des Einkommens des Agrarsektors.
Uneinheitliche Entwicklung der Produktionskosten
Die Kosten der landwirtschaftlichen Produktion (Vorleistungen, Abschreibungen, Löhne, Pachten, Schuldzinsen und Produktionsabgaben) bleiben auf Vorjahresniveau (+0,3%) und belaufen sich zum vierten Jahr in Folge auf mehr als 12 Milliarden Franken. Der Anstieg der Vorleistungen um 0,8 Prozent auf 7,5 Milliarden Franken ist hauptsächlich auf den höheren Wert der vom Betrieb bereitgestellten Futtermittel und der Dienstleistungen zurückzuführen, die von anderen Schweizer Landwirtschaftsbetrieben bezogen werden. Da es sich dabei um innerhalb der Landwirtschaft produzierte Güter und Dienstleistungen handelt, werden diese Kosten durch die Produktion ausgeglichen. Ausserdem setzt sich der Preiszerfall fossiler Energie, der 2023 eingesetzt hatte, in diesem Jahr fort. Auch die Strompreise sind 2025 nach dem im Jahr 2024 verzeichneten Höchststand rückläufig.
Die leicht sinkenden Abschreibungen (2,2 Mrd. Franken, –1,7%) erklären sich in erster Linie durch den Rückgang des Investitionsvolumens (Gebäude, Maschinen usw.). Das Arbeitnehmerentgelt (1,7 Mrd. Franken, +2,4%) wird höher geschätzt als 2024, wobei sowohl die Löhne als auch das Volumen der unselbstständigen Arbeit steigen.
Das sektorale Einkommen der Schweizer Landwirtschaft wächst deutlich
Im Jahr 2025 nehmen die Einnahmen (Produktionswert, Staatsbeiträge und Habenzinsen) im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent zu und erreichen einen Wert von 15,4 Milliarden Franken. Die Ausgaben, die den Produktionskosten entsprechen (Vorleistungen, Abschreibungen, Löhne, Pachten, Schuldzinsen und Produktionsabgaben), liegen hingegen stabil bei 12,2 Milliarden Franken (+0,3%). Der Saldo, d. h. das Nettounternehmenseinkommen der Schweizer Landwirtschaft (sektorales Einkommen), wird somit für das Jahr 2025 auf 3,2 Milliarden Franken geschätzt. Dieses Einkommen entschädigt hauptsächlich die selbständige Arbeit und das produktive Vermögen (Kapital und Boden) sämtlicher Bauernfamilien in der Schweiz. Mit einem Anstieg um 16,6 Prozent gegenüber 2024 liegt es nahezu 10,9 Prozent über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.
Hauptergebnisse der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung, zu laufenden Preisen, in 1000 Franken
| 2022 | 20231 | 20242 | 20253 | Differenz 2025–2024 | Differenz 2025–2024 in % | |
| Produktionswert zu Herstellungspreisen | 11 858 158 | 12 058 103 | 11 971 601 | 12 467 909 | 496 308 | 4.15% |
| – Vorleistungen | 7 498 271 | 7 479 446 | 7 406 423 | 7 465 426 | 59 003 | 0.80% |
| Bruttowerschöpfung | 4 359 887 | 4 578 658 | 4 565 178 | 5 002 483 | 437 305 | 9.58% |
| – Abschreibungen | 2 197 839 | 2 309 205 | 2 269 280 | 2 230 364 | –38 916 | –1.71% |
| Nettowertschöpfung | 2 162 048 | 2 269 453 | 2 295 898 | 2 772 119 | 476 221 | 20.74% |
| – sonstige Produktionsabgaben | 172 008 | 143 858 | 151 686 | 138 223 | –13 463 | –8.88% |
| + sonstige Subventionen | 2 979 040 | 2 965 626 | 2 953 752 | 2 957 709 | 3 958 | 0.13% |
| Faktoreinkommen | 4 969 080 | 5 091 220 | 5 079 964 | 5 591 606 | 493 642 | 9.68% |
| – Arbeitnehmerentgelt | 1 537 336 | 1 547 531 | 1 611 685 | 1 650 187 | 38 502 | 2.39% |
| Nettobetriebsüberschuss / Netto Selbstständigkeitseinkommen | 3 431 744 | 3 543 689 | 3 486 279 | 3 941 418 | 455 139 | 13.06% |
| – gezahlte Pachten | 518 021 | 519 125 | 520 230 | 521 334 | 1 105 | 0.21% |
| – gezahlte Zinsen | 167 639 | 199 659 | 209 112 | 204 385 | –4 726 | –2.26% |
| + empfangene Zinsen | 8 057 | 8 565 | 8 967 | 8 532 | –434 | –4.85% |
| Nettounternehmenseinkommen (sektorales Einkommen)4 | 2 754 142 | 2 833 470 | 2 765 904 | 3 224 231 | 458 327 | 16.57% |
Die Zahlen werden auf- oder abgerundet, wodurch die Summe der Komponenten gegenüber der Totale oder Salden abweichen kann.
1 Halbdefinitiv
2 Provisorisch
3 Schätzung
4 wird in der Literatur und in der Eurostat-Methodik als Nettounternehmensgewinn bezeichnet
Quelle: BFS – Landwirtschaftliche Gesamtrechnung
Weitere Informationen zum Einkommen in der Schweizer Landwirtschaft (Tabellen, Daten, Publikationen):
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