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2022 zogen die Konsumentenpreise für die meisten Milchprodukte an. Die Preise für Fleisch und Fleischwaren entwickelten sich uneinheitlich. Besonders Frischfleisch verteuerte sich. Frische Eier aus Boden- und Freilandhaltung werden dagegen immer günstiger. Bei den pflanzlichen Produkten war eine uneinheitliche Entwicklung beim Gemüse und ein Preisanstieg bei den meisten Nicht-Bio-Früchten zu beobachten.

Höhere Konsumentenpreise für Milchprodukte

Die Konsumentenpreise für die meisten Milchprodukte legten 2022 gegenüber dem Vorjahr zu. Die Preise für Konsummilch, Butter und Joghurt tendierten mehrheitlich nach oben. Dazu ist anzumerken, dass sich der Rohstoff (Rohmilch) 2022 ebenfalls verteuerte. Der langfristige Vergleich der Zeiträume 2000 bis 2002 und 2020 bis 2022 zeigt hingegen einen Rückgang der Konsumentenpreise für gewisse Milchprodukte, insbesondere für Käse und Konsumrahm. So gaben die Preise für Käse wie Emmentaler (-4,9%) und vor allem Mozzarella (-36,2%) tendenziell nach, insbesondere als Folge des liberalisierten Käsemarktes. Preisrückgänge resultieren auch bei gewissen Frischmilchprodukten und insbesondere bei Vollrahm (-33,7%).

Frischfleisch wird teurer, Fleischwaren günstiger

2022 stiegen die Preise für konventionelles Frischfleisch mehrheitlich. Den grössten Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Rindshackfleisch mit 9 Prozent auf 20.98 CHF/kg. Insgesamt verteuerten sich alle Frischfleischprodukte vom Rind, Kalb, Lamm und Poulet. Auch Schweinefleisch wurde teurer. Eine Ausnahme bildete Schweinsvoressen (Schulter) mit einem Preis von 17.66 CHF/kg. Hier sank der Preis im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent. Auch im langjährigen Vergleich (Vergleichsperiode 2000/02 - 2020/22) stiegen die Preise für Frischfleischprodukte, allerdings in unterschiedlichem Ausmass. So verteuerten sich Lammkoteletten (geschnitten) um 70,3 Prozent, während Konsumenten und Konsumentinnen für Poulet (Inland, frisch) nur rund 0,8 Prozent mehr zahlten.

Demgegenüber sind die Preise für konventionelle Fleischwaren i 2022 mehrheitlich gesunken. Sowohl Hinterschinken (in Tranchen; - 0,1%), Cervelat (- 3,8%), Wienerli (- 0,2%) als auch Salami (Inland, geschnitten; - 4,8%) wurden günstiger. Einzig Kalbsbraturst verteuerte sich auf 1.92 CHF/100g (+ 2%).

Im Bio-Segment gestaltet sich das Bild differenzierter. Hier stiegen die Preise im Vergleich zum Vorjahr für Kalbfleisch an (Nierstücksteak: + 4,5 %; Kalbsplätzli: + 4,4%), während sie für Poulet sanken (Poulet (Inland, frisch: - 0.5%; Pouletbrust: - 0,1%). Bei Rind- und Schweinefleisch gab es sowohl Preissteigerungen als auch Preissenkungen, wobei die grösste Preissteigerung bei Schweinsplätzli (Eckstück) (+11.6%) zu verzeichnen war. Auch bei Bio-Fleischwaren zeigt sich kein einheitliches Bild: Wienerli und Salami (Inland, geschnitten) verteuerten sich im Preis (+ 0,2% bzw. + ,.1 %), während Bio-Kalbsbratwurst um 1,7 Prozent günstiger wurde.

Frische Eier aus Freiland- und Bodenhaltung werden günstiger

Im Schweizer Detailhandel stiegen die Preise für frische Eier aus Biohaltung und Importeier 2022 im Vergleich zum Vorjahr. Eier aus Boden- und Freilandhaltung wurden dagegen günstiger. Dies ist auch ein langfristiger Trend: Im Vergleich zum Durchschnittspreis der Jahre 2000-2002 wurden frische Eier aus konventioneller Haltung in der Periode 2020-2022 13,7 Prozent (Bodenhaltung) bzw. 5,9 Prozent (Freilandhaltung) günstiger. Die Preise für importierte Eier nahmen im langfristigen Vergleich deutlich ab (frisch: -27,4% und gekocht: -22,8%). Bio-Eier hingegen verzeichneten einen Preisanstieg von 2,6 Prozent (frisch) bzw. 1,5 Prozent (gekocht) gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2002-2004.

Preise für fest- und mehligkochende Kartoffeln ziehen an

Die Detailhandelspreise von Kartoffeln entwickelten sich 2022 bei den Absatzstärksten Gruppen, den festkochenden Kartoffeln (grüne Linie) und den mehligkochenden Kartoffeln (blaue Linie) etwas nach oben. So kosteten festkochende Kartoffeln 1.73 CHF/kg und mehligkochende Kartoffeln 1.51 CHF/kg, womit sie 2 Prozent bzw. 4,1 Prozent teurer waren als im Vorjahr. Auch im Bio-Segment waren diese Kategorien teurer, wobei die Preisbewegung hier stärker ausgeprägt war. Festkochende Kartoffeln in Bio-Qualität realisierten einen Preis von 2.75 CHF/kg (+6,4%), während mehligkochende Kartoffeln einen Preis von 2.81 CHF/kg erzielten (+7,7%).

Kristallzucker hat sich verteuert

2022 ist der Preis für Kristallzucker gegenüber dem Vorjahr gestiegen (+4,1% auf 1.91 Fr./kg). Auch beim Vergleich zwischen 2000 bis 2002 und 2020 bis 2022 resultiert ein Aufwärtstrend (+14,5%).

Bio-Tafelobst 2022 mit anderer Preisentwicklung

Bei Tafelobst verzeichneten 2022 viele der betrachteten Produkte (exkl. Bio) Preisanstiege. Insbesondere Aprikosen und Kirschen legten gegenüber dem Vorjahr zu (+35,6% bzw. +17,7%). Unter den beobachteten Produkten hatten Golden-Delicious-Äpfel einen nahezu gleichbleibenden Preis von 3.21 CHF/kg (-0,2%), ansonsten gab es keine Preisrückgänge. Anders sah es aus im Bio-Bereich dieser Produkte. Hier hatten alle beobachteten Produkte Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahr. Dabei war der Rückgang von Zwetschgen am höchsten (-14,2% auf 8,67 CHF/kg) und der Rückgang von Conférence-Birnen am geringsten (-1,6%, auf 6.17 CHF/kg). Zu beachten ist, dass in dieser Jahresbetrachtung auch ausländische Ware hineinfliesst.

Unterschiedliche Preisentwicklungen im Gemüsesegment

Die Konsumentenpreise vieler Gemüsearten haben sich 2022 verglichen mit dem Vorjahr nach oben bewegt. Am stärksten war der Anstieg bei Knollensellerie (+11,3%) und Karotten (+7,1%). Diese Produkte hatten im Vorjahr deutliche Preisrückgänge verzeichnet, und so ist der Karottenpreis auch nach wie vor tiefer als 2020. Demgegenüber gab es Preisrückgänge bei Blumenkohl und Kopfsalat (-8,9% bzw. -3,1%). Im Bio-Segment hatten fast alle betrachteten Produkte Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Lediglich Zwiebeln hatten einen Preisanstieg von 2,6% auf 4.92 CHF/kg.

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