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Das landwirtschaftliche Einkommen stieg 2024 gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent. Es lag bei durchschnittlich 81 700 Franken pro Betrieb. Grund dafür waren höhere Erträge aus der Schweine-, Geflügel- und Obstproduktion. Über den gesamten Landwirtschaftssektor betrachtet, resultierte dieser Einkommenszuwachs trotz witterungsbedingter Ertragsausfälle im Acker-, Gemüse- und Weinbau sowie höherer Aufwände für die Betriebe. Der Arbeitsverdienst pro Familienarbeitskraft lag bei 59 100 Franken. Er unterschied sich wie in den Vorjahren stark je nach Betriebstyp und Region.

Gemäss der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten bei Agroscope stieg das landwirtschaftliche Einkommen 2024 um 2,6 Prozent. Es betrug durchschnittlich 81 700 Franken pro Betrieb, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 2 000 Franken entspricht. Das landwirtschaftliche Einkommen umfasst landwirtschaftliche (inkl. Hofläden) und landwirtschaftsnahe Tätigkeiten wie beispielsweise Biogasproduktion oder Agrotourismus. Ausserlandwirtschaftliche Aktivitäten sind darin nicht enthalten. Es entspricht der Differenz zwischen den Erträgen und den Aufwänden und wird sowohl für Einzelunternehmen als auch Betriebsgemeinschaften – also Zusammenschlüsse von zwei oder mehr Betrieben – erhoben.

Höhere Erträge dank der Tierhaltung

Auf der Ertragsseite verlief die Entwicklung je nach Produktionsausrichtung uneinheitlich. In der Summe stiegen die Erträge pro Betrieb um 4,9 Prozent (+19 400 Franken).

Die Erträge aus der Tierhaltung nahmen insgesamt zu. Zu diesem Anstieg trug vor allem ein höherer Produzentenpreis für Schweinefleisch bei, weil die Produktion abgenommen hat. Auch die Geflügelfleisch- und Eierproduktion, die nachfragebedingt im Aufwind waren, leisteten einen Beitrag zu dieser positiven Entwicklung. Hingegen sanken die Erträge in der Milchproduktion, da der Milchproduzentenpreis leicht abnahm.

Im Pflanzenbau erwies sich das Jahr – witterungsbedingt und zum zweiten Mal in Folge – als herausfordernd, was in tieferen Erträgen resultierte. Der niederschlagsreiche und sonnenarme Frühling führte beim Getreide zur niedrigsten Brotweizenernte seit 25 Jahren. Auch bei weiteren Ackerkulturen, wie Raps und Zuckerrüben, sowie beim Gemüseanbau kam es witterungsbedingt zu Ertragseinbussen. Mit der zweitschwächsten Ernte in den letzten 50 Jahren litt auch der Weinbau übermässig unter dem feuchten Wetter. Zudem sank der ohnehin rückläufige Weinkonsum 2024 besonders stark, was zu tieferen Einnahmen führte. Einzig die Apfel- und Birnenproduktion erzielten gegenüber 2023 deutlich bessere Ernten.

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Aufwände weniger stark gestiegen als die Erträge

Die Aufwände nahmen trotz nahezu stabiler Preise für landwirtschaftliche Produktionsmittel insgesamt um 5,5 Prozent oder 17 400 Franken zu. Sie stiegen aber weniger stark an als die Erträge, was letztlich den Anstieg des landwirtschaftlichen Einkommens erklärt. Insbesondere der höhere Direktaufwand für Tierhaltung und Tierzukäufe sowie die kräftig gestiegenen Strompreise erhöhten die Aufwände.

Durchschnittliches landwirtschaftliches Einkommen je Betrieb

Region20232024Differenz 2024–2023
FrankenFrankenFranken
Gesamte Schweiz 79 70081 7002 000
Tal99 600100 400800
Hügel 71 00072 9001 900
Berg 60 40064 3003 900

Quelle: Agroscope, Zufallsstichprobe «Einkommenssituation»

Das landwirtschaftliche Einkommen stieg gesamtschweizerisch um 2,6 Prozent an. Es stieg in der Talregion um 0,7 Prozent, in der Hügelregion um 2,7 Prozent und in der Bergregion um 6,4 Prozent.

Eine Familienarbeitskraft verdiente im Durchschnitt 59 100 Franken

Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb arbeiteten 2024 durchschnittlich 1,32 familieneigene Arbetskräfte (–1,5 Prozent gegenüber 2023). Dazu zählen unter anderem der/die Betriebslei-tende und allfällige auf dem Betrieb arbeitende Verwandte wie Ehepartner/in, Eltern oder Nachkommen im Erwerbsalter. Der landwirtschaftliche Arbeitsverdienst, der dem landwirtschaftlichen Einkommen nach Abzug der Kosten für das Eigenkapital des Betriebes entspricht, nahm 2024 gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent zu – auf 59 100 Franken pro Familienarbeitskraft (Vollzeit-Äquivalent). Der gegenüber dem landwirtschaftlichen Einkommen prozentual stärkere Anstieg ist auf den Rückgang der Familienarbeitskräfte und vor allem auf die tieferen Zinsen zurückzuführen. Der Arbeitsverdienst pro Familienarbeitskraft wies, wie in den Vorjahren, grosse regionale Unterschiede auf. Mit 75 300 Franken lag er in der Talregion um 42 Prozent höher als in der Hügelregion (52 900 Franken) und um 71 Prozent höher als in der Bergregion (44 100 Franken).

Durchschnittlicher Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft

Region20232024Differenz 2024–2023
FrankenFrankenFranken
Gesamte Schweiz54 80059 1004 300
Tal71 70075 3003 600
Hügel48 50052 9004 400
Berg 39 10044 1005 000

Quelle: Agroscope, Zufallsstichprobe «Einkommenssituation»

Arbeitsverdienst und Vergleichslohn

Im Dreijahresmittel von 2022 bis 2024 erzielten die Familienarbeitskräfte in der Landwirtschaft tiefere Löhne als Arbeitnehmende im zweiten und dritten Sektor. Der Median des Arbeitsverdienstes je Familienarbeitskraft betrug in der Tal-, Hügel- und Bergregion im dreijährigen Mittel jeweils 83, 60 beziehungsweise 55 Prozent des Vergleichslohnes.

Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft (FJAE) und Vergleichslohn, Dreijahresmittel 2022−2024

TalregionHügelregionBergregion
Arbeitsverdienst1 (Median) Fr./FJAE67 70044 60037 800
Vergleichslohn2 (Median) Fr./FJAE81 30074 90069 100

*Quellen: 1) Agroscope, Zufallsstichprobe «Einkommenssituation», 2) Lohnstrukturerhebung von 2020 und 2022 (BFS, 2022; BFS, 2024) und Schweizerischer Lohnindex des Bundesamtes für Statistik (BFS, 2025)

Zwischen 2015 und 2024 stieg der Anteil der Betriebe, die Arbeitsverdienste über dem Vergleichslohn auswiesen, in der Talregion von 27 auf 37 Prozent, in der Hügelregion von 13 auf 24 Prozent und in der Bergregion von 9 auf 16 Prozent.

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Gesamteinkommen pro Haushalt stieg um 3,1 Prozent

Das landwirtschaftliche Gesamteinkommen setzt sich aus dem landwirtschaftlichen und dem ausserlandwirtschaftlichen Einkommen zusammen. Im Gegensatz zum landwirtschaftlichen Einkommen wird das Gesamteinkommen nur für Einzelunternehmen ohne Betriebsgemeinschaften erhoben.

Das Gesamteinkommen stieg 2024 um 3,1 Prozent auf 115 700 Franken. Es bestand zu rund einem Drittel aus ausserlandwirtschaftlichen Einkommen. Die Steigerung des Gesamteinkommens ist hauptsächlich auf das höhere landwirtschaftliche Einkommen zurückzuführen. Im Jahr 2024 betrug das durchschnittliche ausserlandwirtschaftliche Einkommen 37 600 Franken. Gegenüber dem Vorjahr nahm es um 1,6 Prozent zu. Das ausserlandwirtschaftliche Einkommen hat in der Hügel- und Bergregion mit einem Anteil am Gesamteinkommen von 36 Prozent bzw. 34 Prozent eine grössere Bedeutung als in der Talregion mit 30 Prozent.

Durchschnittliches landwirtschaftliches, ausserlandwirtschaftliches und Gesamteinkommen (ohne Betriebsgemeinschaften)

RegionJahrLandwirtschaftliches EinkommenAusserlandwirtschaftliches EinkommenGesamteinkommen
FrankenFrankenFranken
Gesamte Schweiz202375 20037 000112 200
202478 10037 600115 700
Differenz
2024–2023
2 9006003 500
Tal202393 90039 900133 800
202495 70041 100136 900
Differenz
2024–2023
1 8001 2003 100
Hügel202365 10036 900102 100
202468 70038 200106 900
Differenz
2024–2023
3 6001 3004 800
Berg 202358 80033 30092 100
202462 60032 40095 000
Differenz
2024–2023
3 800–9002 900

Quelle: Agroscope, Zufallsstichprobe «Einkommenssituation»

Betriebsergebnisse: Alle Regionen

Betriebsergebnisse: Talregion

Betriebsergebnisse: Hügelregion

Betriebsergebnisse: Bergregion

Weitere Informationen zum Einkommen in der Schweizer Landwirtschaft (Tabellen, Daten, Publikationen):

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