Selbstversorgungsgrad
Die Landwirtschaft trägt massgeblich zur Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln bei. Im Jahr 2024 beträgt der Selbstversorgungsgrad brutto 50 Prozent und netto 42 Prozent. Dies ist eine deutliche Reduktion um je 4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.
Der Selbstversorgungsgrad ist bei den pflanzlichen Nahrungsmitteln gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozentpunkte auf 31 Prozent gefallen. Die Reduktion ist dabei vor allem auf eine witterungsbedingte Reduktion der inländischen Pflanzenproduktion zurückzuführen, welche 2024 einen neuen Tiefstwert seit Beginn der Berechnungsperiode 2007 erreichte. Besonders ins Gewicht fallen dabei Getreide (39 %) und Zucker (47 %), die zusammen mehr als 70 Prozent der pflanzlichen Produktion ausmachen und bei denen die Selbstversorgungsgrade im Vergleich zum Vorjahr um acht respektive zehn Prozentpunkte zurück gegangen sind. Die Steigerung des Selbstversorgungsgrads von Stein- und Kernobst (91 %) um 27 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr ist unter anderem auf die schlechte Obsternte im Jahr 2023 zurückzuführen.
Der Selbstversorgungsgrad ist bei den tierischen Nahrungsmitteln deutlich höher als bei den pflanzlichen. Mit brutto 93 Prozent und netto 68 Prozent ist für 2024 ebenfalls ein neuer Tiefstwert zu verzeichnen (Rückgang um je zwei Prozentpunkte). Die Reduktion ist zu ungefähr gleichen Teilen auf die Zunahme beim Konsum und den denRückgang der Produktion tierischer Produkte zurückzuführen. Den höchsten Selbstversorgungsgrad weist die Schweiz bei Milch und Milchprodukten auf, wo 2024 unverändert zu den beiden Vorjahren 106 Prozent des inländischen Bdarfs mit inländischen Produkten gedeckt werden konnten. Innerhalb der Milchprodukte ist der Selbstversorgungsgrad bei Konsummilch (92 %) um zwei Prozentpunkte gesunken, während er bei Butter (90 %) um sieben Prozentpunkte gestiegen ist. Die Reduktion des Selbstversorgungsgrads bei Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten (76 %) um drei Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem auf Schweinefleisch (92 %) und Geflügel (58 %) zurückzuführen. Beim Schweinefleisch beträgt die Reduktion vier Prozentpunkte und ist vor allem auf einen Tiefststand der Produktion seit Beginn der Berechnungsreihe 2007 zurückzuführen. Bei der Produktion von Geflügelfleisch setzt sich das Wachstum weiter fort. Da der Verbrauch aber 2024 stärker angestiegen ist als die Produktion, sinkt der Selbstversorgungsgrad gegenüber dem Vorjahr trotzdem um drei Prozentpunkte.
Um die reduzierte Inlandproduktion und den steigenden Inlandverbrauch zu kompensieren, wurde 2024 fünf Prozent mehr importiert als noch 2023. Die Importe stiegen dabei sowohl bei tierischen als auch bei pflanzlichen Produkten. Dieser Anstieg fiel auch deshalb so hoch aus, weil 2023 bereits ein unterdurchschnittliches Produktionsjahr war. Dies führte zu einem Abbau der Lagerbestände. Die Exporte haben im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozentpunkte abgenommen, sind aber immer noch gleich hoch wie im Mittel der letzten zehn Jahre. Auch hier verteilt sich die Reduktion gleichmässig auf tierische und pflanzliche Produkte.

Selbstversorgungsgrad
Der Selbstversorgungsgrad wird definiert als Verhältnis der Inlandproduktion zum inländischen Gesamtverbrauch, wobei letzterer sich anhand der Formel Produktion plus Import abzüglich Export und Vorräteveränderungen berechnen lässt. Es wird unterschieden zwischen einem Selbstversorgungsgrad brutto und einem Selbstversorgungsgrad netto, wobei beim Selbstversorgungsgrad netto berücksichtigt wird, dass ein Teil der Inlandproduktion auf importierten Futtermitteln beruht. Dazu wird bei der Berechnung des Netto-Selbstversorgungsgrades die tierische Inlandproduktion um jenen Anteil reduziert, der mit importierten Futtermitteln produziert wird. Der Netto-Selbstversorgungsgrad für das aktuelle Jahr wird jeweils mit der provisorischen Futtermittelbilanz des Vorjahres berechnet, was rückwirkend zu Änderungen führen kann.
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