Agrarumweltmonitoring MAUS
Im Agrarbericht 2024 wurden letztmals Ergebnisse des Monitoringprogramms «Zentrale Auswertung von Agrarumweltindikatoren» (ZA-AUI) veröffentlicht. ZA-AUI beruhte auf Daten von etwa 300 Landwirtschaftsbetrieben. Neu werden verschiedene Datenquellen kombiniert für die Berechnung dieser Indikatoren. Der neue Name «Monitoring des Agrarumweltsystems Schweiz» (MAUS) bringt diesen Wechsel im Konzept zum Ausdruck.
Mit dem Agrarumweltmonitoring wird aufgezeigt, wie sich die Landwirtschaft auf die Umwelt auswirkt. Für Aussagen bezüglich der gesamten Schweizer Landwirtschaft werden nationale Daten verwendet. Für Aussagen zu Regionen und Betriebstypen wurden im Rahmen der Zentralen Auswertung von Agrarumweltindikatoren (ZA-AUI) zwischen 2009 und 2022 auf rund 300 Landwirtschaftsbetrieben Daten zur Struktur und Bewirtschaftung erhoben. Mit diesen Daten wurden Agrarumweltindikatoren (z.B. Treibhausgasemissionen oder Erosionsrisiko) berechnet und für drei Regionen (Tal, Hügel, Berg) sowie vier Betriebstypen (Ackerbau, Tierhaltung, Spezialkulturen, kombiniert) ausgewertet.
Die ZA-AUI wird vom Monitoring des Agrarumweltsystems Schweiz (MAUS) abgelöst. Im MAUS werden verschiedene bestehende Datensätze genutzt, beispielsweise vom Bund, von Forschungsorganisationen oder Branchenverbänden. Für die Berechnungen benötigte, aber nicht verfügbare Daten werden gezielt ergänzt. Abbildung 1 bietet eine Übersicht über die zusätzlichen Datenquellen, die im MAUS verwendet werden.

Übersicht über die drei Datenquellen, die zur Schliessung von Datenlücken im Monitoring des Agrarumweltsystems Schweiz (MAUS) verwendet werden.
Datenerhebungen
Neben den bestehenden, gesammelten Daten werden im MAUS zusätzliche Daten mit drei unterschiedlichen Methoden gezielt erhoben:
Bezug von Daten aus Agrarsoftwaresystemen
Im März 2024 wurde ein neuer Baustein in der Agrarsoftware barto freigeschaltet. Landwirtschaftsbetriebe können diesen Baustein buchen, ihre bereits erfassten Feldkalenderdaten (d.h. feldspezifische, tagesgenaue Informationen zur Bewirtschaftung) ergänzen und diese an Agroscope schicken. Im Jahr 2026 werden solche Bausteine oder Funktionalitäten in weiteren Agrarsoftwares implementiert.
Erhebung von Daten mittels Online-Umfrage
Im April 2024 wurde die erste Online-Umfrage von MAUS an eine geschichtete Zufallsstichprobe von Landwirtschaftsbetrieben geschickt. Die Online-Umfrage deckte einzelne Aspekte verschiedener Umweltthemen ab - mit einem Schwerpunkt auf den Themen Nährstoffe und Energieverbrauch. Rund 1000 Betriebe haben an dieser Umfrage teilgenommen.
Nutzung von Satellitendaten
Im Jahr 2024 hat Agroscope ein Modell (neuronales Netzwerk) entwickelt, das den sogenannten Blattflächenindex mit Satellitendaten (SENTINEL-2) schweizweit und schnell berechnen kann. Der Blattflächenindex bezeichnet das Verhältnis der Gesamtblattfläche zu der von ihr bedeckten Bodenoberfläche.
Erste Resultate und Ausblick
Für die meisten Agrarumweltindikatoren des MAUS liegen jetzt erstmals provisorische Resultate vor. Die Resultate sind sowohl als Karten als auch als Tabellen verfügbar. Es sind für alle Indikatoren deutliche regionale Unterschiede erkennbar.
In diese ersten Berechnungen sind sowohl die verfügbaren aufbereiteten Datensätze als auch die Ergebnisse der Online-Umfrage eingeflossen. Die Feldkalenderdaten aus den Agrarsoftwares und die Satellitendaten werden sukzessive einbezogen, sobald diese in genügender Qualität und Quantität verfügbar sind.
Erste Resultate des Monitorings des Agrarumweltsystems Schweiz (MAUS). In Regionen mit vielen Landwirtschaftsbetrieben ist die räumliche Auflösung höher als in Regionen mit wenigen Betrieben.
Weiterführende Informationen
Die aggregierten Resultate von MAUS in Tabellenform
Quellen
Baumgartner S., Spiess E., Liebisch F. und Gilgen A. (2024): Regionale Stickstoffbilanzen: Erste Ergebnisse von MAUS (Monitoring des Agrarumweltsystems Schweiz). Agroscope Science, 185, 2024. https://doi.org/10.34776/as185g
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